China erobert Tennis

Na Li und Zheng Jie in Australien im Halbfinale

  • Lesedauer: 2 Min.
Zheng Jie
Zheng Jie

Wie Russland mit seiner Vielzahl guter Tennisspielerinnen vor einigen Jahren erobert nun China die Welt des Profitennis. Bei den Australian Open in Melbourne stehen erstmals zwei Chinesinnen im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Am Mittwoch warf Na Li (Foto oben: dpa) die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin Venus Williams mit 2:6, 7:6, 7:5 aus dem Wettbewerb. Zuvor hatte sich schon Zheng Jie (Foto unten: AFP) für die heutige Vorschlussrunde gegen die Belgierin Justine Henin qualifiziert.

»Ob der Sieg der größte meiner Karriere war, kann ich noch nicht sagen«, meinte Li verschmitzt, »es kommen bei dem Turnier ja noch ein paar Spiele.« Nach Venus Williams will sie heute auch die Schwester Serena aus dem Turnier befördern und nach den bisherigen Auftritten scheint nichts unmöglich für die 27-Jährige, die schon ein Ziel erreicht hat: »Ich wollte in diesem Jahr unter die besten Zehn vorstoßen«, sagte sie, »und jetzt ist erst Januar.«

2004 machte China erstmals auf sich aufmerksam, als Li Ting und Sun Tiantian bei Olympia in Athen Gold im Doppel gewannen. Im Zuge der Olympiabewerbung für Peking 2008 begann der Verband systematisch mit der Ausbildung. Landesweit wurden Stützpunkte angelegt. Mittlerweile gibt es weit über eine Million Tennisspieler in China, Anfang der 90er Jahre waren es gerade 10 000.

»Tennis wird bei uns größer und größer«, sagt Na Li, deren Erfolge auch im chinesischen Fernsehen übertragen werden, »es kommen immer mehr Journalisten und berichten.« Einen persönlichen Erfolg hat Li in Verhandlungen mit dem Verband auch schon zu verzeichnen. Statt wie bisher 60 Prozent muss sie mittlerweile nur noch zwölf Prozent ihres Preisgeldes abgeben. SID/ND

Australian Open: Viertelfinale Männer: Federer (Schweiz) - Dawydenko (Russland) 2:6, 6:3, 6:0, 7:5. Tsonga (Frankreich) - Djokovic (Serbien) 7:6, 6:7, 1:6, 6:3, 6:1.

Na Li
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