»Niederträchtige Verleumdung«
Fidel Castro nach Tod eines Dissidenten: In Kuba gibt es keine Folter
Havanna (AFP/ND). Nach dem Tod des Dissidenten Orlando Zapata im Hungerstreik hat sich Kubas Revolutionsführer Fidel Castro zu Wort gemeldet. In einem im Fernsehen verlesenen Artikel schrieb Castro, nach der Revolution von 1959 sei nie jemand gefoltert oder die Ermordung eines politischen Gegners angeordnet worden.
Der 83-jährige Castro nannte in seinem Artikel den brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva, dessen Besuch in Kuba Ende Februar mit Zapatas Tod zusammenfiel. Lula wisse seit langem, dass es in Kuba keine Folter gebe und politisch unliebsame Menschen nicht getötet würden, so Castro, ohne ausdrücklich auf den Fall Zapata einzugehen. Die Gegner der kubanischen Revolution hätten Lula wegen seines Kuba-Besuchs kritisiert und sich dabei der »niederträchtigen Verleumdungen« bedient, die seit einem halben Jahrhundert gegen Kuba im Umlauf seien. Das kubanische Fernsehen sendete anschließend seine erste Reportage über Zapata. Darin erklärten kubanische Ärzte, sie hätten alles getan, um Zapata am Leben zu erhalten. Mit einer versteckten Kamera aufgenommene Bilder zeigten Zapatas Mutter Reina Luisa Tamayo, die den Ärzten für deren Bemühungen dankte.
Nach Angaben der offiziell verbotenen, aber von der Regierung geduldeten Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung setzten zwei der fünf nach Zapatas Tod in den Hungerstreik getretenen Dissidenten ihre Aktion mittlerweile aus.
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