Kati Wilhelm beendet ihre Erfolgskarriere

ND-Sportlerin des Jahres und dreifache Biathlon-Olympiasiegerin will sich auf Beruf konzentrieren

  • Eric Dobias und Gerald Fritsche, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Kati Wilhelm sagt der Loipe Servus und stellt das Gewehr in die Ecke. Die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin beendet nach der Saison ihre Erfolgskarriere, um ihre berufliche Laufbahn anzukurbeln. »Ich habe alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Die Olympischen Winterspiele waren noch einmal ein Höhepunkt, aber nun ist es Zeit, die Biathlonstrecke jüngeren Leuten zu überlassen«, verkündete Wilhelm am Dienstag.

»Für mich kommt das etwas überraschend, weil ich davon ausgegangen bin, dass sie noch die WM 2012 in Ruhpolding bestreiten will. Aber Kati wird ihre Gründe haben, zumal sie keine Freundin von spontanen Entschlüssen ist«, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang. Mit Wilhelm verlieren die deutschen Biathletinnen eine langjährige Leistungsträgerin. »Als Leitwolf im Team hat sie den anderen durch ihre Geradlinigkeit viel vermittelt«, lobte Müssiggang.

Wilhelm hatte bei den Winterspielen in Whistler Bronze mit der Staffel gewonnen und bei der Siegerehrung Tränen der Freude über ihre siebentel Olympiamedaille vergossen. Ihren Abschied wird die Thüringerin beim Weltcup Ende März in Chanti-Mansisk feiern. Dort steht auch die WM-Entscheidung der Mixed-Staffel auf dem Programm. »Ein WM-Einsatz ist denkbar«, erklärte Müssiggang.

Für die wegen ihrer auffällig gefärbten Haare »Rotkäppchen« genannte Wilhelm sollen danach andere Dinge im Vordergrund stehen. »Ich möchte mein Studium beenden und mich zukünftig so orientieren, dass ich im Beruf ebenso viel Spaß habe wie bei der Medaillenjagd«, so die 33-Jährige.

In elf Jahren Biathlon gewann sie 2002 in Salt Lake City Olympia-Gold im Sprint und mit der Staffel, 2006 in Turin stand sie in der Verfolgung ganz oben auf dem Podest. Bei Weltmeisterschaften holte sie fünf Goldplaketten. Der Gesamtweltcuperfolg 2006 vervollständigt die beeindruckende Bilanz.

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