Anschlag auf Heim im Bördekreis

LINKE: Asylbewerber im Fokus von Neonazis

  • Lesedauer: 2 Min.

Haldensleben (dpa/ND). Nach einem erneuten Anschlag auf das Asylbewerberheim in Harbke sind am Montag Forderungen laut geworden, die Unterkunft zu schließen. Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, Susi Möbbeck, und die Linksfraktion im Landtag verlangten die Auflösung des Heimes im Bördekreis. Nach ihrer Meinung ist die Sicherheit der Bewohner nicht gewährleistet. Unbekannte hatten das Heim in der Nacht zum Montag mit Steinen beworfen. Die Fensterscheibe der Unterkunft eines Sy-rers ging zu Bruch, wie die Polizei in Haldensleben mitteilte.

Man müsse den Eindruck gewinnen, dass das Heim im Fokus rechtsextremer Kräfte steht, sagte Möbbeck. Nach ihren Informationen ist der neuerliche Vorfall der vierte oder fünfte innerhalb weniger Wochen, es seien Fenster eingeschmissen und Hakenkreuze gesprüht worden. Die Menschen seien auf dem Grundstück mitten im Wald weitab von der nächsten Polizeistation gefährdet. »Der Landkreis sollte die Konsequenz ziehen und die restlichen Bewohner dezentral unterbringen«, sagte Möbbeck. Dafür habe sich auch der Runde Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit ausgesprochen, der in der vergangenen Woche Harbke besucht habe. Vertreter der Polizei hätten dem Runden Tisch berichtet, dass regelmäßig Streifen zum Heim gefahren werden, sagte die Leiterin des Sozialamtes am Landratsamt Börde, Marlis Lüder. In der Unterkunft mit 150 Plätzen seien derzeit 109 Menschen gemeldet, 35 bis 38 würden dort ständig leben.

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