Ein Global Player

Der neue Investor will langfristig investieren

  • Antje Stiebitz
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Investor Nicolas Berggruen ist vermutlich schon bald Besitzer der Warenhauskette Karstadt. Schnelles Geld, versichert der Chef der Investmentgesellschaft Berggruen Holdings, wolle er mit der »alten Dame« nicht machen, sondern langfristig investieren.

Forbes beziffert das Vermögen des Deutsch-Amerikaners auf 2,2 Milliarden Dollar. Reisfelder in Kambodscha, Windparks in der Türkei, Weizenfelder in Australien, Hotels in Indien sowie ein spanischer Medienkonzern – Berggruen ist ein Global Player. Zu Berlin hat der Finanzmanager eine besondere Beziehung: Sein Vater, Heinz Berggruen, musste 1936 vor den Nazis fliehen. Trotz dieser Erfahrung gründete der legendäre jüdische Kunstsammler 1996 in Berlin ein Museum und überließ die Kunstsammlung seiner Geburtsstadt zu einem geringen, eher symbolischen Preis.

Berlin sei für ihn eine der faszinierendsten Städte der Welt, weil sie die Freiheit und die Herausforderung der Gegenwart verkörpere, ist auf der Unternehmens-Website von Sohn Nicolas zu lesen. 2005 gründete er in Kreuzberg eine Filiale der Berggruen Holdings GmbH. Er investierte in rund 60 Immobilien in Berlin und Potsdam. Darunter die Sarotti Höfe, die Treptower Schuckert Werke, das Café Moskau an der Karl-Marx-Allee sowie das neue Künstlerhaus Bethanien. Sein Unternehmen ist dafür bekannt, dass es der Denkmalpflege entsprechend renoviert.

Berggruen wurde 1961 in Paris geboren, wuchs in Frankreich, England sowie der Schweiz deutschsprachig auf und machte sich nach einem Finanzstudium in New York selbstständig. Ein Zuhause hat der 48-Jährige nicht: Wohnungslos lebt er in Hotels und ist im eigenen Jet unterwegs. In einem Interview äußerte er, er sei glücklich mit einem Bett, Essen, Freunden und – einem Telefon. Er bereist jährlich rund 80 Städte, kümmert sich um seine Investitionen und teilt die Leidenschaft seines Vaters – er sammelt Kunst.

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