Gauck setzt auf Stimmen von Rechts

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (AFP/ND). Der Präsidentschaftskandidat von SPD und Grünen, Joachim Gauck, setzt für seine Wahl eher auf Unterstützung aus den Reihen der Koalition als aus der Linkspartei. »Ich denke, dass die Stimmen, die ich für einen Erfolg brauche, von FDP und Union kommen werden«, sagte Gauck der »Bild am Sonntag«. Gauck begründete seine Einschätzung damit, dass er den politischen Wertvorstellungen von Union und FDP »sehr viel näher« stehe als denen der LINKEN. Im Deutschlandfunk bezeichnete er seine Kandidatur als »ein Angebot an die politische Mitte in Deutschland«.

In der »Frankfurter Rundschau« kündigte Gauck allerdings an, er wolle sowohl um Stimmen im konservativen Lager als auch bei der LINKEN werben. Beide hätten Grund ihn zu wählen. Die Konservativen, weil auch er »zu Teilen ein konservativer Mensch« sei, Freiheit liebe und Selbstverantwortung. Es gebe aber auch »Überschneidungen meiner Botschaft mit Teilen der Linkspartei«, die sich zum Beispiel darum sorgten, »dass sozial schwache Menschen keine Chance auf Bildung und Mitwirkung bekommen«.

Der Präsidentschaftskandidat von Union und FDP, Christian Wulff, kann in der Bundesversammlung auf eine rechnerische Mehrheit von knapp 20 Stimmen bauen. Einige Wahlleute besonders der FDP haben allerdings angekündigt, sie wollten für Gauck stimmen. Da die LINKE Gaucks Kandidatur skeptisch gegenübersteht, gilt eine Mehrheit für Wulff spätestens im dritten Wahlgang, wenn eine relative Mehrheit ausreicht, als wahrscheinlich. Der Linkspartei-Politiker André Brie rief jedoch im »Spiegel« zur Wahl von Gauck auf.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal