BUND: Energiesparen kann sechs Atomkraftwerke überflüssig machen
Darin schlägt der BUND einen Stromsparfonds mit einem jährlichen Volumen von mindestens 300 Millionen Euro vor. Finanziert werden soll der Fonds mit den Einnahmen aus dem CO2-Zertifikate-Handel und mit der Erhebung eines »Effizienz-Zehntel-Cents« auf jede Kilowattstunde Strom. Vorbilder dafür seien Dänemark und Großbritannien, die bereits ähnliche Fonds aufgelegt hätten, betonte Weiger.
Die Mittel des Stromsparfonds sollten vor allem für Energieberatungen einkommensschwacher Haushalte und zum Austausch Strom fressender Elektrogeräte eingesetzt werden. Zudem gehe es um die »energetische Optimierung technischer Systeme« wie Klima-, Lüftungs- und Druckluftanlagen. Dringend erforderlich sei außerdem ein »Top-Runner-Programm«, das zur »Durchdringung des Marktes« mit besonders sparsamen Elektrogeräten führen soll, erklärte Martin Pehnt vom Heidelberger ifeu-Institut, das im Auftrag des BUND den Aktionsplan entwickelt hat.
Weiger warf der Bundesregierung vor, in den von ihr beauftragten Szenarien für ein energiepolitisches Gesamtkonzept keine Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz vorzusehen. Es gehe ihr vor allem darum, politisch gewollte Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke zu legitimieren, betonte der BUND-Chef. Dabei könne der Atomausstieg »schneller als gedacht vollzogen werden, wenn das riesige Sparpotenzial effizienter Technologien mobilisiert wird«.
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