- Sport
- Einwurf
Elf mit Spaß
Die Leistung der deutschen Elf war überzeugend, auch wenn man nie wissen wird, wie das Spiel ausgeht, wenn das 2:2 gezählt hätte. Wir waren aber klar besser und haben verdient gewonnen.
Man kann sehen, dass das Mannschaftsgefüge passt. Das war bei meiner WM 2002 auch so, und es hat uns weit gebracht. Die Spieler haben offenbar Spaß dabei, miteinander zu spielen und sich gegenseitig zu helfen. Das ist Joachim Löw zu verdanken, denn er hat dieses Team zusammengestellt – trotz aller Kritik, etwa bei den Stürmern Klose, Podolski oder Kuranyi. Da ziehen auch die Ersatzspieler mit. Ich konnte 2002 leider auch nur eine Partie spielen, aber wenn die Stimmung und die Ergebnisse passen, ist das gar kein Problem.
Die Argentinier werden ein besserer Gegner sein. Sie sind souverän durch die Gruppe marschiert, und waren selbst dann erfolgreich, als sie gegen Mexiko nicht so überzeugend spielten. Es hat sich aber auch gezeigt, dass sie in der Defensive anfällig sind. Die deutsche Elf muss das nur besser nutzen als die Mexikaner.
Bis dahin muss sie sich nun regenerieren: Blessuren behandeln, den Motor mal abkühlen lassen. So ein freier Tag wie heute ist da immer willkommen. Ich hoffe, die spielen nicht alle nur auf der Play Station. Ich bin lieber mit meiner Frau raus und hab mir die Kultur Japans angesehen. Play Station kann ich auch zu Hause spielen.
*
Unser Autor (Foto: imago) ist 35-facher Nationalspieler und wurde Vizeweltmeister 2002 in Südkorea und Japan. Er spielte unter anderem für 1. FC Union Berlin, FC Hansa Rostock und Hertha BSC.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.