Bushs Krieg war vor dem 11. September beschlossen
NBC-Bericht nährt Vermutung / US-Armee schoss auf afghanische Hochzeit
Nachdem nun Kongress-Politiker Auskunft über diese Vorgänge verlangen, stellt sich Vizepräsident Dick Cheney vor Bush. Solchen Spekulationen nachzugehen, sei »verantwortungslos« und »Spitzenpolitikern einer Nation in Kriegszeiten völlig unwürdig«. Eine Untersuchung dürfe »nicht die laufenden Bemühungen zur Verhinderung weiterer Anschläge hindern«. Der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Tom Daschle, zeigte sich »äußerst besorgt«, dass im Präsidialamt bereits im August eine Warnung vor Entführungen von US-Flugzeugen vorgelegen habe, und dass es acht Monate dauerte, bis der Kongress davon erfuhr.
Unterdessen informiert die in London erscheinende arabische Zeitung »Aschrak el Ausat«, dass Osama bin Laden lebt. Dies behauptet im Interview der ebenfalls von den alliierten Elite-Truppen gejagte Taleban-Führer Mullah Omar. Über Echtheit und Zeitpunkt des Gesprächs ist nichts bekannt. Omar, der bin Ladens Schwiegersohn ist, erklärte, der Krieg sei nicht beendet, sein »Feuer« werde das Weiße Haus erreichen, »weil es das Zentrum der Ungerechtigkeit und Tyrannei ist«.
In Afghanistan wurde eine Hochzeitsgesellschaft aus einem US-Hubschrauber beschossen. Es soll zehn Tote gegeben haben. Man habe in der Nacht zum Freitag Freudenböller für feindliches Feuer gehalten. Anschließend sei das Dorf Bulkhel 30 Kilometer nordöstlich von Khost stundenlang bombardiert worden.
Der Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Roland Claus, unterstrich, die auch von seiner Partei für Dienstag in Berlin vorbereitete Demonstration sei nicht antiamerikanisch sondern gegen eine Politik gerichtet, die Terror mit Krieg beantwortet.
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