Gold und Silber zum Auftakt der EM für deutsche Fechter

Titel mit dem Degen an Imke Duplitzer, Nicolas Limbach mit Säbel »Vize«

  • Dietmar Fuchs, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Imke Duplitzer ist Europameisterin, Nicolas Limbachs Sturmlauf über die Planchen von Leipzig endete hingegen mit Silber. »Mit Imkes Gold und Nicos zweitem Platz sind wir über dem Limit. Bei uns herrscht euphorische Freude pur«, kommentierte Manfred Kaspar als Sportdirektor des Deutschen Fechter-Bundes den Wochenendauftritt seiner Top-Athleten. Zehn Tage vor ihrem 35. Geburtstag verneigte sich Imke Duplitzer nach dem 15:10 im Finale gegen die polnische Außenseiterin Magdalena Piekarska zum Dank vor den 2200 Zuschauern in der Leipziger Arena. Vor fünf Jahren, bei der WM an gleicher Stelle, war die damalige Favoritin Duplitzer in Runde eins gescheitert, jetzt holte sie Versäumtes nach und wurde zum zweiten Mal nach 1999 Europa-Champion.

Die deutschen Olympiasieger Britta Heidemann (26.) und Benjamin Kleibrink (29.) streckten dagegen diesmal früh die Waffen. Duplitzer focht sich in einen Rausch und riss im Viertelfinale gegen Jana Schemjakina aus der Ukraine ein fast schon verlorenes Gefecht aus dem Feuer. 3:8 lag sie hinten, gewann in einem Kraftakt aber noch 15:13 und zog nach dem 15:8 gegen Noam Mills aus Israel in das Gefecht um Gold ein. Dort benötigte sie gegen die Polin Piekarska nur 4:10 Minuten zum Sieg.

Neun Monate nach dem WM-Triumph von Antalya verpasste Limbach, neben Duplitzer ein Fixpunkt der zum Auftakt auch enttäuschenden deutschen Equipe, mit 13:15 in einem dramatischen Säbelfinale gegen den Russen Alexej Jakimenko seine Europameister-Premiere. »So ist halt Fechten«, bilanzierte Gordon Rapp, Präsident des Deutschen Fechter-Bundes. »Na klar wollte ich hier gewinnen. Du hast ja nicht alle Tage die Gelegenheit, bei einer Heim-EM Gold zu holen. Aber mit einer Silbermedaille kann man schon mal anfangen«, kommentierte Limbach seinen zweiten Platz.

Das tat bitter not, denn Titelverteidigerin Heidemann scheiterte schon in der Runde der besten 32 mit 7:8 nach Verlängerung an Duplitzer. Der dreimalige Florett-Weltmeister Peter Joppich (35.) schied eine Runde früher mit 12:15 gegen Alexander Tschaljankow aus Belarus aus. Und vor Kleibrinks 14:15 gegen den Italiener Valerio Aspromonte hatte es im 32er-Tableau schon André Weßels getroffen. Der EM-Dritte von 2009 verlor gegen Andrea Cassara, Italiens Olympia-Dritten von Athen, mit 12:15. »Es gibt jedes Jahr direkt am Anfang schon schwierige Gefechte. Diesmal hat es mich erwischt. Das war Pech«, sagte Olympiasiegerin Heidemann.

Limbach war mit kontrollierter Aggressivität der Aktivposten bei den Herren. Freilos in Runde eins, 15:4 gegen den Ukrainer Andrej Jagodka, 15:7 im Dormagener Vereinsduell mit Benedikt Beisheim, anschließend 15:12 im Viertelfinale gegen Russlands Titelverteidiger Wenjamin Reschetnikow – er hatte vor 2200 begeisterten Fans einen Lauf, den in der Vorschlussrunde auch der Ukrainer Oleg Schturbabin beim 8:15 nicht stoppen konnte. Björn Hübner, im Vorjahr mit Bronze dekoriert, belegte diesmal Platz zwölf.

Erneut Florett-Europameisterin wurde Italiens 36-jährige Olympiasiegerin Valentina Vezzali, die der zehn Jahre jüngere Russin Jewgenija Lamonowa beim 15:4-Erfolg keine Chance ließ.

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