Das Ende einer Ära

Auch Daniela Anschütz-Thoms tritt zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

Am Mittwoch trat Anni Friesinger-Postma zurück, am Samstag folgte Daniela Anschütz-Thoms, und Claudia Pechstein hat niemand mehr auf der Rechnung: Der erfolgsverwöhnte deutsche Eisschnelllauf ist am Ende seiner goldenen Ära angekommen und blickt in eine ungewisse Zukunft.

»Ein Gloria von dieser Größe, wie wir es jahrelang hatten, wird es so schnell nicht mehr geben«, sagt Gerd Heinze, Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gesellschaft (DESG). Der Boss des zweiterfolgreichsten deutschen Wintersport-Verbandes (nach Rodeln) sieht sich nun mit der Situation konfrontiert, die schon seit Jahren wie ein Damoklesschwert über der DESG schwebt.

Es sind nun nur noch zwei Siegläuferinnen geblieben, »zumal man auch bei Claudia Pechsteins Perspektive realistisch bleiben muss«, sagt Heinze. Ausnahme-Sprinterin Jenny Wolf (31) soll zumindest noch für ein paar Jahre Medaillen erobern. Stephanie Beckert, die in Vancouver außer Teamgold zweimal Silber auf den Langstrecken holte, ist mit ihren 22 Jahren nun das Trumpfass.

Im Team-Wettbewerb, in dem der »Deutschland-Express« seit dessen Einführung beide olympischen Goldmedaillen abgeräumt hatte, sieht es nun düster aus. »Ich hätte Schützi bei der WM 2011 in Inzell gerne dabeigehabt«, sagte Bundestrainer Markus Eicher: »Sie ist im Team unersetzbar.«

Wie Friesinger-Postma hat sie Knieprobleme, zudem zwickte der Rücken. »Ich wollte immer den Absprung schaffen, wenn ich noch erfolgreich bin. Das ist mir gelungen«, sagte Anschütz-Thoms. SID

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