Verband kritisiert Niedriglöhne
SoVD fordert auch, Rente mit 67 auszusetzen
Berlin (ND-Lambeck). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert in seinem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier deutliche Korrekturen in der Arbeitsmarktpolitik und die Rücknahme der Rente mit 67. Auf einer Pressekonferenz in Berlin betonte SoVD-Präsident Adolf Bauer, dass bei niedrigen Löhnen und prekären Beschäftigungsverhältnissen »Altersarmut programmiert« sei. Ursula Engelen-Kefer, Leiterin des SoVD-Arbeitskreises Sozialversicherung, kritisierte die »wahnsinnige Ausdehnung« des Niedriglohnsektors. »Fast 6 Millionen Beschäftigte arbeiten für einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro«, beklagte Engelen-Kefer. Um den Niedriglohnsektor einzugrenzen, will sich der SoVD für einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro einsetzen. Zudem schlägt der Verband Änderungen der Zumutbarkeitsregelungen bei Hartz IV vor. Verbandspräsident Bauer mahnte eine transparente und bedarfsgerechte Neubemessung der Hartz-IV-Regelsätze an. Die derzeit diskutierten Gutscheine lehnte Bauer kategorisch ab.
Der SoVD wendet sich auch gegen die Rente mit 67. Die momentane Situation bedeute für über 90 Prozent der Beschäftigten eine Rentenkürzung, so Bauer. Der Verbandschef forderte eine Aussetzung der Regelung, »bis 65-Jährige auf dem Arbeitsmarkt wieder eine Chance haben«.
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