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»Olympia hat eine andere Dimension«

Der 18-jährige Tennisspieler Kevin Krawietz über seine Erwartungen an das Großereignis und Medaillenhoffnungen

  • Lesedauer: 3 Min.
Einer der 70 deutschen Athleten, die bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur am Start sind, ist der Coburger KEVIN KRAWIETZ (Foto: imago). Der 18-jährige Tennisprofi hat im Juniorenbereich bereits einige bedeutende Erfolge erzielen können. Dazu zählen der Wimbledon-Sieg 2009 und der Finaleinzug bei den Australian Open in diesem Jahr – beide im Doppel. Im ND-Interview mit MANUEL WECKER spricht Krawietz über die Idee der Jugendspiele, seine persönlichen Ziele und die Eigenheiten von Singapur.

ND: Wann haben Sie das erste Mal von den Olympischen Jugendspielen gehört?
Krawietz: Unser Bundestrainer hat uns erstmals vor einem Jahr davon erzählt. Er meinte, die besten Zwölf der Rangliste seien für Olympia qualifiziert. Als dann klar war, dass ich dabei bin, habe ich mich riesig gefreut.

Finden Sie die Idee gut?
Sehr gut. Es ist etwas ganz Besonderes, dass solch ein Event für Jugendliche organisiert wird. Ich bin sehr gespannt, vor allem auf den olympischen Einmarsch.

Sie sind bereits seit zwei Jahren im Profigeschäft, nehmen weltweit an Turnieren teil. Haben diese Spiele trotzdem einen besonderen Stellenwert?
Natürlich. Grundsätzlich ist jede erste Teilnahme etwas ganz besonderes, aber Olympia hat nochmal eine andere Dimension. Das wird komplett anders ablaufen als Jugend- und Herrenturniere, an denen ich normalerweise teilnehme.

Sind Sie schon einmal in Singapur gewesen?
Nein, noch nie. Ich habe lediglich gehört, dass es sehr sauber sein soll. Und angeblich soll man keinen Kaugummi kauen dürfen.

Haben Sie Interesse, das Land und seine Kultur während der Jugendspiele näher kennenzulernen?
Ja, auf jeden Fall. Uns wurde ein Plan zugeschickt. Wir werden an den spielfreien Tagen mit der deutschen Mannschaft die Stadt erkunden und uns einige Sehenswürdigkeiten ansehen.

In Singapur können Jungen in Schulen mit Stockschlägen bestraft werden. Sollte so etwas verboten werden?
Es ist ein anderes Land, ein anderer Kontinent, und dort herrschen andere Sitten. Sie werden härter rangenommen. Das ist anscheinend eine Methode, Disziplin beizubringen. Allerdings finde ich nicht, dass Gewalt eine Lösung ist.

Sollte man darauf aufmerksam machen?
Ich denke nicht, dass eine solche Thematik dort Platz hätte.

Was erhoffen Sie sich von der Zeit in Singapur?
Zum einen möchte ich die Zeit genießen, fremde Athleten treffen, mir andere Sportarten ansehen und Olympia erleben. Natürlich möchte ich auch eine Medaille mitbringen.

Also gilt für Sie nicht nur das Motto »Dabei sein ist alles«?
Nein. Jeder will gewinnen, und ich denke, dass ich gute Chancen auf eine Medaille habe.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, hat gesagt, die Nationenwertung sei für das deutsche Team, anders als sonst bei Olympia, nicht von Bedeutung. Eine gute Idee?
Das wusste ich gar nicht. Ich denke aber nicht, dass es notwendig ist, ein Medaillenziel zu haben.

Haben Sie sich für Ihre Profikarriere schon Ziele gesetzt?
Langfristig würde ich gerne unter den Top 15 der Weltrangliste landen. Eines Tages einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen, das wäre wohl mein größtes Ziel. Und mal ehrlich: Wer möchte nicht die Nummer eins der Welt werden? Wenn man schon so nah dran ist, dann packt einen wahrscheinlich erst recht der Ehrgeiz, am Ende ganz oben zu stehen.

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