56 Tote bei Anschlag in Bagdad
Selbstmordattentat auf Rekrutierungszentrum
Bagdad (Agenturen/ND). Zwei Wochen vor dem geplanten Beginn des Abzugs der US-Kampftruppen aus Irak sind bei einem Anschlag auf Armeebewerber in Bagdad mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordattentäter zündete am Dienstag in der wartenden Menge vor einem Rekrutierungszentrum seinen Sprengstoffgürtel. Weitere 129 Menschen wurden verletzt.
Es war der schwerste Einzelanschlag in Irak seit Jahresbeginn. Bei einer Serie von Attentaten waren am 10. Mai fast 100 Menschen getötet worden. Zuletzt hatte es in der Nähe von Bagdad Mitte Juli Dutzende Tote bei einem Selbstmordanschlag auf eine Soldauszahlungsstelle gegeben.
Der schrittweise Rückzug des US-Militärs soll durch einen verstärkten Einsatz der irakischen Sicherheitskräfte ausgeglichen werden. Deren Aufbau gestaltet sich jedoch schwierig. Die Regierung unternimmt immer neue Anläufe, dafür Freiwillige zu rekrutieren. Die Anwerbestellen wurden deshalb auch schon in der Vergangenheit von den Aufständischen ins Visier genommen.
Der Anschlag vom Dienstag fiel außerdem in eine Zeit des politischen Vakuums. Seit den Parlamentswahlen am 7. März gelang es den Parteien nicht, sich auf eine neue Regierung zu einigen. In der Nacht zum Dienstag scheiterte die jüngste Gesprächsrunde. Seite 7
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