Setzen auf die Elektromobilität
Finnland will Europas Batteriemarkt erobern
Die steigende Nachfrage nach Batterien für Autos mit Elektroantrieb bewegt auch die Unternehmenswelt. Um Kapazitäten, Know-how und Investitionen zu bündeln, fusionierten im Jahr 2009 zwei finnische Unternehmen zur European Batteries Oy. Ihr Ziel: wichtiger Lieferant für Europas Elektroautohersteller zu werden. Das Unternehmen profitiert von einer langen Erfahrung mit traditionellen Batterien für Autos und Arbeitsfahrzeuge.
Lithium-Ionen-Batterien gelten als aussichtsreichste Technologie für die mobile Energieversorgung der Zukunft. Sie können nicht nur in Autos eingesetzt werden, sondern auch in Krankenhäusern oder Produktionseinrichtungen, die keine Stromunterbrechung dulden. Kombiniert mit Windparks oder Solarzellenanlagen sind sie nicht nur effektive Energiespeicher, sondern tragen auch zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
Die Marktaussichten der Firma sind gut, denn die Anzahl der Wettbewerber ist gering: Autobauer Daimler ist mit 49 Prozent am Unternehmen Li-Tec in Kamenz (Sachsen) beteiligt und hat zugesichert, diese Batterien in seinen Modellen zu verwenden. Darüber hinaus plant Nissan den Bau einer Fabrik in Portugal.
In Finnland gibt es indes keine nennenswerte staatliche Unterstützung, um die Einführung von Elektroautos zu fördern. Jukka Koskinen, Direktor von European Batteries, bezeichnet jedoch die allgemeine Förderung von Investitionen in Finnland als sehr unternehmensfreundlich. So wurde die Maschinenanschaffung mit Beihilfen unterstützt und die Stadt Varkaus investierte zehn Millionen Euro in die Liegenschaft.
Bislang sind 44 Arbeitsplätze entstanden. Das Unternehmen will aber weitere Stellen schaffen, wenn die Nachfrage nach den Produkten steigt. Ob European Batteries sich zu einem neuen Nokia entwickelt, bleibt abzuwarten. Aber das Setzen auf neue Technologien ist typisch für das technikverliebte Finnland.
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