Wetten dass ...!

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Staatsmonopol auf Sportwetten ist gekippt. Wer nun den Europäischen Gerichtshof für daraus resultierende Mindereinnahmen kleiner Sportvereine in der Nachbarschaft verantwortlich machen will, verkennt die Realität. Deren Unterstützung an Glücksspielgeld zu koppeln, hat nicht der EuGH beschlossen, sondern der deutsche Staat. Der kann genauso gut andere Quellen anzapfen, so er denn die Förderung der sportlichen Jugend oder aktiver Senioren ernsthaft betreiben will.

Vielleicht ist das aber gar nicht nötig, denn wer bislang noch beim staatlichen Anbieter Oddset wettete, der traute den privaten ausländischen Internetwettbüros nicht. Das wird sich kaum ändern, nur weil die Privaten nun in Deutschland sitzen. Über 90 Prozent der Sportwetten wurden jedoch bereits bei ausländischen Anbietern abgeschlossen. Deutsche Firmen müssen dagegen an den deutschen Fiskus Steuern zahlen, mit denen – nur so eine Idee – kleine Sportvereine unterstützt werden könnten. Und nehmen Profiklubs der Fußball-Bundesliga mehr Geld für Trikotwerbung privater Wettbüros ein, fließen noch mehr Steuern.

Geht es aber doch um die Eindämmung der Spielsucht, kann der Gesetzgeber den Privaten Regeln vorschreiben. Das klappt in allen anderen Bereichen auch. Mit Ausnahme der Finanzbranche, versteht sich.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal