Boykott der Scorpions

Eishockey: Kein Training wegen zu späten Gehalts

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Saison der krisengeschüttelten Deutschen Eishockey-Liga ist erst ein paar Tage alt, da gibt es schon wieder Ärger: Beim Meister Hannover Scorpions, dessen Spielbetrieb im Sommer wegen finanzieller Probleme lange gefährdet war, sorgt nun ein Trainingsboykott der Profis wegen ausstehender Gehälter und Prämien erneut für Wirbel.

Geschäftsführer Marco Stichnoth bestätigte gestern, dass die Spieler in der vergangenen Woche die Arbeit verweigert hatten: »Der Trainer rief mich an und sprach von Chaos.« Von einem Streik wollte er aber nichts wissen. »Dann müsste ich sie theoretisch abmahnen.« Offiziell hatte der Klub die Trainingspause mit technischen Problemen in der Halle begründet.

Die Spieler, die vor Jahresfrist erst mit einem Gehaltsverzicht den Fortbestand der Scorpions und damit den Grundstein zum Meistertitel gelegt hatten, verärgerten den Manager nun mit ihrem Vorgehen: »Ich bin erschrocken und enttäuscht. Wir bleiben auch ruhig, wenn es sportlich nicht läuft.« Stichnoth beteuerte, das Thema nun aber erledigt zu haben. Das Geld sei inzwischen überwiesen.

Allerdings stießen ihm Aussagen des Kapitäns übel auf. In Interviews hatte Tino Boos (Foto: AFP) einen Zusammenhang zwischen den Querelen und den erlittenen Pleiten von 2:7 in Ingolstadt und 3:5 gegen Hamburg hergestellt und erklärt, das Gehalt bislang »nicht immer pünktlich« erhalten zu haben. »Das ist eine bodenlose Frechheit, da muss ich mit ihm noch reden«, wetterte Stichnoth.

Im kommenden Monat würden alle Gehälter rechtzeitig überwiesen, versicherte der Geschäftsführer. Die Verzögerung habe an einer Umstellung in der Buchhaltung und Nachfragen von Mäzen Günther Papenburg gelegen. »Der Gesellschafter hatte Fragen dazu. Dadurch hat sich eine normale Verschiebung ergeben.« dpa

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal