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Rohstoff-Träume

Die Wirtschaft trauert den Zeiten nach, als für die Industriekonzerne in Europa und Nordamerika Rohstoffe in scheinbar unbegrenzter Menge und zu Niedrigstpreisen verfügbar waren. Der Markt, auf dem sich die Platzhirsche unter den Konzernen durchsetzen, sowie mehr oder weniger diskrete Kontakte zu Regimen in ansonsten armen Rohstoff-Ländern richteten es schon. Das hat sich gerade bei Industriemetallen in den letzten Jahren massiv geändert. Der Aufbau von Industrien in Schwellenländern, neue Technologiesektoren, knapper werdende Vorkommen und die überhand nehmende Spekulation erhöhten die Nachfrage und ließen die Preise steigen. Und in Teilbereichen droht eine echte Knappheit.

Die aggressive Rohstoffbeschaffungs- und Exportstrategie Chinas hat die Bundesregierung auf den Plan gerufen: Verträge mit Rohstoff-Ländern und Marktinformationen sollen deutschen Unternehmen den Nachschub sichern helfen. Bei den politischen Aktivitäten drohen Umweltschutz und Arbeitsrechte in der besonders prekären Bergbaubranche unter den Tisch zu fallen. Dabei gibt es auch keinen Protest mehr aus dem Entwicklungshilfeministerium, das unter FDP-Ägide alle Ziele der Wirtschaft unterordnet. Und die eigentlichen Alternativen – verstärktes Recycling und Rohstoffeinsparung – tauchen nur in Sonntagsreden auf.

Die Industrie will zurück in die alten Zeiten. Und die Bundesregierung möchte helfen, dass ihre Rohstoff-Träume in Erfüllung gehen.

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