Nicht lustig

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Barack Obama lässt nichts unversucht. Wenige Tage vor den Kongresswahlen setzte sich der USA-Präsident jetzt sogar in eine Comedy-Sendung, um bei Kult-Komiker Jon Stewart für seine Demokratische Partei vor allem junge Wähler zu werben. Schon zuvor hatte er mit einem Auftritt im Musiksender MTV gerade diese Altersgruppe im Auge. Denn während ihm die Jugend bei den Präsidentenwahlen 2008 noch zu Füßen lag, stoßen Obama und die Demokraten nun auf Desinteresse und Kritik. Der Popularitätsabsturz ist schwindelerregend. Vor zwei Jahren fanden ihn sage und schreibe 85 von 100 Leuten zwischen 18 und 29 gut, inzwischen ist es gerade mal noch jeder Zweite.

Obama ist ein entzauberter Superstar, zu hoch waren die Erwartungen, zu zaghaft seine Reformversuche, zu stark der Widerstand gegen jede Art von Veränderung, bis hin zum blanken Hass. Liegen die Umfragen nicht völlig daneben, muss es die Präsidentenpartei bei den Zwischenwahlen zum Repräsentantenhaus und zum Senat in der kommenden Woche wohl mit dem Verlust ihrer komfortablen Mehrheit im Kongress ausbaden. Viele Kandidaten der Demokraten haben wenig zu lachen – aber das war fürs Publikum beim mit Spannung erwarteten Ausflug Obamas in die Welt der Comedy auch nicht viel anders.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -