Schutz vor dem Winter

Obdachlosen-Angebote im ländlichen Raum gefordert

  • Lesedauer: 1 Min.

Mainz (dpa/ND). Ob Kältebus, Teestube oder Schlafraum: Zum Schutz von Obdachlosen haben Experten mehr Hilfsangebote auf dem Land gefordert. In ländlichen Gegenden sei die Unterstützung für Menschen ohne Dach über dem Kopf oft schwierig, sagte Hermann Pfahler von der Evangelischen Obdachlosenhilfe in Deutschland: »Weil dort in der Regel das Netz noch sehr, sehr weit ist.«

An eisigen Wintertagen versorgen in Großstädten oft sogenannte Kältebusse die Obdachlosen. »In den kleinen Städten wird es nicht möglich sein, so etwas zu finanzieren«, sagte Pfahler. Stattdessen müssten Kommunen nach günstigen Alternativen suchen. Die Evangelische Obdachlosenhilfe tagt von diesem Mittwoch an in Mainz. Unter dem Motto »Bürger oder Bettler« wollen sie über den Umgang mit Obdachlosen in der Gesellschaft diskutieren. Häufig müssten Betroffene mit Beschimpfungen und Vorhaltungen leben, kritisierte Pfahler. Stattdessen seien ein Umgang auf Augenhöhe und praktische Unterstützung nötig.

Im letzten Winter erfroren bundesweit mehr als ein Dutzend Menschen auf den Straßen, wie Pfahler berichtet. »Das gilt es zu verhindern.« Kleinere Städten und Gemeinden könnten etwa einen Raum zum Übernachten öffnen. Wer keine solche Stube einrichten könne, sollte Obdachlosen den Weg in eine andere Stadt erleichtern. »Es muss Transportmöglichkeiten oder Fahrscheine geben«, forderte Pfahler.

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