- Kommentare
- Einwurf
Wie nobel
Frankreichs Fußballer sorgen mal wieder für Wirbel. Die Erinnerung an ihr klägliches Ausscheiden bei der WM in Südafrika ist zwar nicht mehr ganz frisch, aber verschüttet ist sie noch nicht. Besonders nicht in Frankreich.
Dort erzürnen Ribéry und Co. ihre Fans damit, dass sie doch nicht auf ihre WM-Prämien verzichten wollen. Die Spieler fordern ihren Anteil an den fünf Millionen Euro, die WM-Sponsoren an den Französischen Fußball-Verband überwiesen haben. Es geht um eine Summe von rund zwei Millionen Euro. Kurz nach der WM hatte Kapitän Patrice Evra noch versprochen: »Wir werden auf alle Prämien verzichten, wir werden nicht einen einzigen Cent akzeptieren.« Doch nun behaupten die Spieler, man habe damals nicht die Antrittsprämien, sondern die Prämien für die K.o.-Runde gemeint.
Komisch, diese Runde hatten sie gar nicht erreicht. Wie nobel, dass sie das Geld trotzdem nicht »akzeptieren« wollten. Und überhaupt: Antrittsprämien sollten im Sport überhaupt nicht mehr gezahlt werden. Wer nicht umsonst Weltmeister werden will, der soll es lassen. Und die Eintrittskarten, über die solche Prämien refinanziert werden, könnten sich auch ärmere Franzosen wieder leisten – wenn sie die Bleus überhaupt noch sehen wollen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.