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Zur Not mit Vergiftung

Neue Geständnisse im Fußball-Wettskandal

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach weitreichenden Geständnissen im Fußball-Wettskandal können die ersten beiden Betrüger das Gefängnis wohl noch in dieser Woche verlassen. Das Bochumer Landgericht hat den Angeklagten Nürettin G. und Tuna A. am Montag signalisiert, dass sie gegen Kaution in Höhe von 20 000 Euro freikommen. Die Staatsanwaltschaft will der Entlassung nach 13-monatiger Untersuchungshaft zustimmen. Daraufhin hat auch der Angeklagte Stevan R. ein mögliches Geständnis angekündigt.

Zuvor hatten die Angeklagten die Machenschaften der Wettmafia detailliert erörtert. Um unbestechliche Spieler aus dem Weg zu räumen, sollte sogar ein Torwart vergiftet werden. »Man sollte ihm was ins Getränk tun, damit ihm schlecht wird«, sagte Tuna A. den Richtern, so dass ein korrupter Ersatzmann zwischen den Pfosten steht. Der Plan gegen den Schlussmann des Regionalligisten SC Verl sei am Ende jedoch nicht umgesetzt worden.

Außerdem wurde bekannt, dass die Angeklagten möglicherweise vor ihren Festnahmen gewarnt worden sind. »Ich habe schon im Juni 2009 erfahren, dass eine Sonderkommission ermittelt und dass unsere Telefone abgehört werden«, sagte Tuna A. Heimlicher Tippgeber soll ein Informant bei der Polizei gewesen sein. Der Prozess wird morgen mit der Zeugenaussage des noch nicht angeklagten Marijo C., einer weiteren Schlüsselfigur der Wettszene, fortgesetzt. dpa

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