Schlechter gestellt
DDR-Heimkinder fordern auch Entschädigung
Torgau/Berlin (epd/ND). Nach der Empfehlung des Runden Tisches, westdeutschen Heimkindern der Nachkriegszeit mit einem Entschädigungsfonds zu helfen, wird Kritik von DDR-Heimkindern laut. »Sobald es um konkrete Entschädigungszahlungen geht, müssen die DDR-Opfer dabei sein«, sagte die Vorsitzende der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau, Gabriele Beyler, gestern. Trotz unterschiedlicher gesellschaftlicher Vorzeichen hätten die Kinder und Jugendlichen in Ost und West gleich gelitten und müssten nun auch gleich behandelt werden.
Beyler kritisierte damit erstmals das Fehlen von Opfern der DDR-Heime in dem Gremium. Zuerst sei es ja um einen Anfang in der Aufarbeitung der Heimgeschichte in der frühen Bundesrepublik gegangen, sagte sie. »Da war es okay, dass die DDR nicht vertreten war.« Spätestens als es um konkrete Beschlüsse des Runden Tisches ging, hätten die ostdeutschen Heimkinder dazugeholt werden müssen.
Mit der geplanten Einrichtung von Beratungsstellen seien die Opfer der westdeutschen Heime eindeutig bessergestellt, sagte Beyler. Opfern von DDR-Heimen wäre mit solchen Stellen auch geholfen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.