Glamour

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Die alpine Skiläuferin Maria Riesch dürfte ihre enttäuschenden Ergebnisse am Wochenende beim Weltcup in Val d'Isère – Platz 24 in der Abfahrt und Rang fünf in der Kombination – schnell vergessen haben. Denn am Sonntagabend wurde sie zur deutschen Sportlerin des Jahres gewählt. Der Jury waren besonders ihre Triumphe bei den Olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver in Erinnerung geblieben. Die Garmisch-Partenkirchenerin holte sich im Februar dieses Jahres sowohl in der Super-Kombination als auch im Slalom die Goldmedaille.

Die fünfmalige Juniorenweltmeisterin galt schon lange als hoffnungsvolles Talent. Doch ihre junge Karriere war auch von schweren Verletzungen überschattet. Nachdem sie im Dezember 2005 zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss erlitten hatte, wurde über das frühe Ende ihrer sportlichen Laufbahn spekuliert. Ein Jahr später gelang Riesch jedoch ein eindrucksvolles Comeback und der Anschluss an die Weltspitze.

Neben herausragenden sportlichen Leistungen erhöhten vor allem Interviews mit »Bunte« und »Bild« in den vergangenen Monaten ihren Bekanntheitsgrad. Dabei plauderte die 26-Jährige auch über ihr Privatleben. Die enge Kooperation mit den Boulevardmedien ist Teil der Vermarktungsstrategie ihres Managers und künftigen Ehemanns Marcus Höfl, der zudem Sportstars wie Franz Beckenbauer und Franziska van Almsick berät.

Auch nach dem Karriereende könnten Kontakte zur »Bild« nützlich sein. Riesch hat den eher biederen Beruf einer Zollbeamtin erlernt. Doch ihre Zukunft stellt sie sich anders vor. Unlängst erklärte sie, als Fernsehmoderatorin arbeiten zu wollen oder sich verstärkt im Charity-Bereich sozial zu engagieren. Schon heute ist Riesch Botschafterin der Hilfsorganisation »Ein Herz für Kinder«, die unter der Schirmherrschaft von Deutschlands größter Boulevardzeitung steht. Außerdem engagiert sie sich für die Kinderschutz-Initiative »Innocence in Danger«, deren Präsidentin Stephanie zu Guttenberg ebenfalls von »Bild« hofiert wird.

Maria Riesch war auch bei der ND-Sportlerwahl 2010 nominiert. Soviel kann schon jetzt verraten werden: Gewonnen hat sie nicht. Unsere Sportler des Jahres werden am 31. Dezember bekannt gegeben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal