Das letzte Mal für Hoffenheim?

Luiz Gustavo spricht nach 2:0-Pokalerfolg gegen Gladbach von Wechsel

  • Eric Dobias, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale hielt der von Bayern München umworbene Luiz Gustavo mit seinem größten Weihnachtswunsch nicht hinter dem Berg. »Ich würde gerne schon jetzt wechseln, aber ich kann das nicht allein entscheiden«, sagte der Defensiv-Allrounder von 1899 Hoffenheim. Der Poker um die sportliche Zukunft des 23-Jährigen rückte den souveränen 2:0-Sieg der Kraichgauer gegen Borussia Mönchengladbach in den Hintergrund und dürfte die Verantwortlichen in Hoffenheim auch über die Festtage beschäftigen.

Öffentlich stemmen sich Trainer Ralf Rangnick und Manager Ernst Tanner mit aller Macht gegen einen Transfer in der Winterpause. »Wir haben sowohl in der Bundesliga als auch im Pokal einige Optionen. Bei solchen Möglichkeiten können wir doch nicht einen unserer besten und wertvollsten Spieler abgeben. Für mich ist klar, dass er bis zum Saisonende hier spielt«, betonte Rangnick.

Auch Tanner schloss einen Weggang des Brasilianers nach Weihnachten aus. »Wir definieren uns natürlich auch darüber, ein Ausbildungsverein zu sein, der Spieler im richtigen Moment abgibt. Aber dieser Zeitpunkt ist jetzt definitiv nicht gekommen.« Er habe Bayern-Manager Christian Nerlinger mitgeteilt, dass »ein Wechsel im Moment nicht denkbar ist«.

Den Gesetzen des Marktes werden sich aber auch die Hoffenheimer nicht entziehen können. Sollte Bayern-Kapitän Mark van Bommel den deutschen Rekordmeister im Winter gen Wolfsburg verlassen und ein noch ausstehendes Angebot der Münchner den Vorstellungen der TSG entsprechen, könnte sich der Wunsch von Luiz Gustavo schneller erfüllen als gedacht. »Natürlich geht es auch darum, möglichst viel Geld zu generieren«, räumte Rangnick ein.

Derzeit sind als Ablöse 15 Millionen Euro im Gespräch. Spätestens wenn vorne eine Zwei steht, dürften die Nordbadener schwach werden. »Es gehört zum Geschäft, dass wir Transferumsätze erzielen«, sagte Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus. Das Interesse der Bayern sieht er als Anerkennung für die gute Arbeit im Verein: »Das ist eine Auszeichnung.«

Der Tabellenletzte der Bundesliga aus Mönchengladbach hat ganz andere Sorgen. »Wir werden jetzt ein paar Tage regenerieren und dann die sehr schwere, aber reizvolle Aufgabe angehen. Wir haben das Potenzial, die Klasse zu halten, und werden das auch tun«, sagte Trainer Michael Frontzeck.

DFB-Pokal, Achtelfinale

Hoffenheim - M'gladbach 2:0 (1:0)
Augsburg - Schalke 0:1 (0:0)

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