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Kryptisches Ägyptisches

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

US-Außenministerin Hillary Clinton hat am Montag vor Fernsehkameras mit herzergreifenden Worten ihre tiefe Sympathie für die Demonstranten in Teheran erklärt. Damit sie künftig wirkungsvoller miteinander kommunizieren können, hat sie den Oppositionellen auf Kosten ihres Hauses einen Twitter-Kanal spendiert. Die werden das vielleicht mit gemischten Gefühlen betrachten, hatte doch bei vergangenen regimefeindlichen Aktionen in Teheran anschließend die Technik von Nokia, Siemens und anderen der iranischen Geheimpolizei sehr nützliche Dienste bei der Zerschlagung des Widerstandes geleistet.

Clinton wünschte der Opposition gegen das Regime einen ähnlichen Erfolg wie der in Ägypten. Man nimmt ihr ab, dass sie das dieses Mal auch so meint, denn sie machte aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Das allerdings führt nicht selten bei Politikern auf schlüpfriges Parkett . So beklagte die Außenministerin »eine unterdrückte Revolution«, und die Zuhörer könnten sich gefragt haben, welche gemeint und wer denn der Unterdrücker gewesen sei.

Anschließend kam sie auf »das Recht des Volkes auf Versammlungsfreiheit« zu sprechen und forderte, keiner dürfe »in einem Regime enden, das aus einer militärischen Diktatur mit theokratischem Überbau besteht«. Spätestens da wird auch den guten Freunden vom Königshaus in Saudi-Arabien der Angstschweiß auf die Stirn getreten sein.

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