Migranten weiter im Hungerstreik

Griechenland: Ziel ist dauerhaftes Bleiberecht

  • Lesedauer: 1 Min.

Athen (AFP/dpa/ND). Die illegalen Einwanderer, die in Griechenland seit sechs Wochen mit einem Hungerstreik dauerhaftes Bleiberecht durchsetzen wollen, sollen sich nach dem Willen der Regierung in Athen in Krankenhäuser einweisen lassen. Die Einwanderer hätten Gesundheitsprobleme, und es gebe einen Kälteeinbruch, erklärte das griechische Gesundheitsministerium. Ein Sturm mit Schneefall legte am Montag und Dienstag den Verkehr in weiten Teilen Griechenlands lahm. Im Ägäischen Meer wehte der Wind mit Stärke zehn. In Nordgriechenland war Frost, in der Provinz Mazedonien wurden minus 15 Grad gemessen.

Die Grenzen der Toleranz und des Verständnisses seien erreicht, erklärte das Gesundheitsministerium weiter. Die Teilnehmer des Hungerstreiks wiesen die Aufforderung zurück.

Knapp 100 der insgesamt 286 illegalen Einwanderer, die sich an dem Hungerstreik in Athen und Thessaloniki beteiligen, wurden bereits in den vergangenen Tagen in Krankenhäuser gebracht. An der Protestaktion nehmen Männer teil, die ohne Papiere aus Nordafrika kamen und von denen viele seit Jahren auf Kreta in der Landwirtschaft arbeiten.

Erste Gespräche zwischen den Hungerstreikenden und der Regierung scheiterten am vergangenen Freitag. Ein Kompromissvorschlag der Regierung, der ein sechsmonatiges befristetes Aufenthaltsrecht bei nochmaliger Prüfung jedes Falles vorsah, wurde abgelehnt. Insgesamt wird die Zahl illegaler Einwanderer in Griechenland auf 380 000 bis 450 000 geschätzt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal