Rostock startet Feier zum Wiederaufstieg

3. Liga: Erfurt nutzt Offenbachs Patzer nicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Hansa Rostock hat das schwärzeste sportliche Kapitel der Vereinsgeschichte zugeschlagen. Nach dem 1:0 über Dynamo Dresden hat der mecklenburgische Traditionsklub die sofortige Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga praktisch geschafft – auch wenn theoretisch noch zwei Punkte aus den verbleibenden sechs Partien fehlen. Der einzige Zählmeister war am Wochenende nur noch Hansa-Trainer Peter Vollmann. »Rechnerisch sind wir aber immer noch nicht durch«, sagte der 53 Jahre alte Hauptverantwortliche der vor Saisonbeginn für unmöglich gehaltenen Wiederauferstehung.

Die 24 200 Zuschauer in der ausverkauften Rostocker Arena hörten die wohl auch kaum ernst gemeinten Worte nicht. »Nie mehr 3. Liga, nie mehr« skandierten die Anhänger nach dem Fußballfest und feierten ihre Lieblinge, die sich nach dem sagenhaften 22. Saisonsieg auf dem Rasen vor ihnen aufgebaut hatten.

Hansa-Abräumer Robert Müller hatte mit seinem frühen Tor nach nur 14 Minuten bereits für die Entscheidung in der Partie gesorgt, die im friedlichen Rahmen über die Bühne ging. In der Folge bestimmten die Hausherren die Partie zwar nicht nach Belieben. Aber die Druckphase der Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit überstanden die Rostocker. »Wir haben die Chance, hier einen Punkt mitzunehmen, leider nicht genutzt«, meinte Dresdens zerknirschter Trainer Matthias Mauksch.

Die Fans der Rostocker rüsten nun zur weitesten Auswärtsreise. Ausgerechnet im 843 Kilometer entfernten Saarbrücker Ludwigs-Parkstadion soll der Wiederaufstieg auch rechnerisch perfekt gemacht werden. Ohne taktische Spielchen. »Das können wir gar nicht. Wenn man sich unsere Ergebnisse anschaut, haben wir fast nur Siege und Niederlagen zu Buche stehen. Auch in Saarbrücken werden wir versuchen, zu gewinnen«, versprach Robert Müller.

Die Aufstiegsvorfreude machten vor allem die Verfolger möglich, die allesamt patzten. Weder Kickers Offenbach (0:2 in Babelsberg), noch Rot-Weiß Erfurt (1:2 gegen Saarbrücken) oder SV Wehen Wiesbaden (0:0 in Regensburg) konnten gewinnen. Erfurts Trainer Stefan Emmerling erwartet im Rennen um den Relegationsplatz noch ein packendes Saisonfinale: »Ich denke, dass die Entscheidung am letzten Spieltag fällt.« Sein Stürmer Timo Semmer ärgerte sich nach der Niederlage gegen Saarbrücken umso mehr, die Schützenhilfe der Babelsberger gegen Offenbach nicht genutzt zu haben: »Vielleicht haben wir gedacht, das wird heute ein Selbstläufer. Aber da wurden wir eines Besseren belehrt. So können wir nicht auftreten.« dpa/ND

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