Göring-Eckardt kritisiert Merkel wegen Freude über Bin-Laden-Tötung

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erntet wegen der von ihr geäußerten Freude über die Tötung Osama bin Ladens deutliche Kritik aus den Kirchen wie in der eigenen Partei. "Als Christin kann ich nur sagen, dass es kein Grund zum Feiern ist, wenn jemand gezielt getötet wird", sagte Katrin Göring-Eckardt der "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe). Die Grünen-Politikerin ist Bundestagsvizepräsidentin und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Merkel hatte nach dem Tod Bin Ladens am Montag von einer "guten Nachricht" gesprochen und US-Präsident Barack Obama Respekt für die "gelungene Kommandoaktion" gezollt. "Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten", sagte die Kanzlerin.

Göring-Eckardt entgegnete: "Man kann sich darüber freuen, dass Osama bin Laden nicht mehr als Anführer der Terroristen tätig sein kann. Aber über seinen Tod kann man sich nicht freuen." Es könne nicht die erste Absicht sein, jemanden zu töten, egal, wie schlimm er gehandelt habe, sagte die Grünen-Politikerin, die Anfang Juni als Präsidentin dem diesjährigen evangelischen Kirchentag in Dresden vorsteht. Es wäre richtig gewesen, Bin Laden festzunehmen und einem ordentlichen Verfahren zuzuführen, sagte Göring-Eckardt: "Das wäre einem Rechtsstaat angemessen."






Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.