Mehr Kontrolleure bitte!

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 1 Min.

Nun soll sie also kommen – die Hygiene-Ampel für Restaurants und Kneipen. Mit Hilfe eines transparenten Informationssystems sollen die Verbraucher auf einen Blick erfassen können, ob in der Küche alles mit rechten Dingen zugeht. So weit, so gut. Doch was nutzt ein neues Kontrollsystem, wenn es an Kontrolleuren mangelt, die den Restaurantbetreibern auf die Finger schauen? Den Behörden fehlen die entsprechenden Mitarbeiter. Angesichts leerer Kassen ist kaum zu erwarten, dass die Personalmisere in den kommenden Monaten behoben werden könnte. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht dies. Allein in Berlin gibt es fast 60 000 Lebensmittelbetriebe, denen gerade einmal 60 Kontrolleure gegenüberstehen. Jeder von ihnen müsste als rund 1000 Betriebe im Auge behalten.

Zumal man den schwarzen Schafen ja auch eine Chance zur Besserung einräumen muss. Wer also mit Rot bewertet wurde, dem muss durch eine zeitnahe Zweit- und Drittkontrolle möglich sein, die Negativ-Bewertung quasi wegzuputzen. Somit müssten die Kontrolleure mehrmals pro Jahr vorbeischauen. Wenn nicht schnellstens mehr Personal eingestellt wird, dann bleibt die öffentlichkeitswirksame Einigung der Minister leider nur ein Akt symbolischer Politik ohne Nutzwert.

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