Crashs in Monaco

Unfälle lösen neue Sicherheitsdebatte aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Nico Rosberg, Sergio Pérez, Witali Petrow – der Formel-1-Klassiker in Monaco bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge. Vor allem der schwere Unfall des Mexikaners Pérez hat eine neue Sicherheitsdebatte ausgelöst. Die Fahrer fordern weitere Verbesserungen und einen noch höheren Standard. »Die Formel 1 ist zwar unheimlich sicher geworden, aber so ein Unfall ist immer ein Weckruf«, sagte Weltmeister Sebastian Vettel vor seinem ersten Sieg beim Rennen aller Rennen.

Nachdem am Samstag Mercedes-Pilot Rosberg mit dem Schrecken davongekommen war, ging auch der Pérez-Crash in der Qualifikation relativ glimpflich aus. Im Rennen erwischte es dann Lotus-Renault-Mann Petrow. Doch auch bei dem Russen kam zum Glück schnell erste Entwarnung. Nach Angaben des Teams zog er sich lediglich Prellungen an den Beinen zu, nachdem er gegen Rennende bei Überrundungen in die Leitplanken gekracht war.

Dramatischer waren die bangen Minuten nach dem Unfall von Pérez, der noch im Krankenhaus ist. »Das ist eine tückische Ecke und ein Bereich, in dem es sehr schwierig ist, etwas bezüglich Sicherheit zu tun. Das ist Monte Carlo, ein Stadtkurs«, sagte Jenson Button zu dem Streckenabschnitt nach dem Tunnel. Der britische McLaren-Pilot spricht aus leidvoller Erfahrung: 2003 war er an gleicher Stelle in einem BAR-Honda schwer verunglückt. Der Österreicher Karl Wendlinger hatte nach seinem Einschlag in diese Barriere 1994 19 Tage im Koma gelegen.

Pérez knallte zweieinhalb Minuten vor Ende der Qualifikation beim Anbremsen ausgangs des Tunnels mit etwa 290 Stundenkilometern erst in die Leitplanke. Rund 300 Meter später prallte er seitlich in eine Barriere aus Plastikblöcken. Da war der Sauber-Pilot noch schätzungsweise 150 km/h schnell. Erstaunlicherweise erlitt er nur eine Gehirnerschüttung und Prellungen am rechten Oberschenkel.

Dank verschärfter Crashtests, besserer Materialien, höherer Seitenwände am Cockpit, dem Hals-und-Nackenschutzsystem HANS, besserer Auslaufzonen und ständig weiter entwickelter Barrieren ist seit 1994 (Roland Ratzenberger und Ayrton Senna) kein Formel-1-Fahrer tödlich verunglückt. dpa

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