Werbung

Experten für Förderung von Kleinbauern

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (epd/ND). Der Landwirtschaftsexperte Hans Rudolf Herren hat eine radikale Umstellung zu einer nachhaltigen Landwirtschaft gefordert. Die Erträge könnten verdreifacht werden, wenn das Potenzial der Kleinbauern in Entwicklungsländern genutzt werde, sagte der Präsident des Millennium-Instituts in Arlington (USA) in Berlin. Herren sprach auf der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats, die sich mit der Ernährung der Weltbevölkerung befasste.

Herren forderte unter anderem, Kleinbauern ausreichend Möglichkeiten für Kleinkredite und Zugang zu Märkten zu verschaffen. Gegenüber der Agrarforschung äußerte er sich kritisch. Diese müsse zum Nutzen von Landwirtschaft in Entwicklungsländern, Schutz von Ökosystemen und der Nachhaltigkeit gehen. Mit Entwicklungen wie der Gentechnik würden hingegen nur Symptome, nicht aber die Ursachen schwacher Landwirtschaft in Entwicklungsländern behandelt.

Der katholische Theologe Bernhard Emunds bezeichnete die ungerechten wirtschaftlichen Strukturen als Hauptursache für Hunger. Grundsätzlich würden genügend Nahrungsmittel produziert, viele Menschen könnten sie nur nicht bezahlen. Armut könne nur durch eine »steigende Wertschöpfung vor Ort« und die Schaffung von Arbeitsplätzen überwunden werden.

Ungeachtet internationaler Verpflichtungen wie der UN-Millenniumsziele habe sich die Armut in den vergangenen Jahren enorm verschärft, sagte der Soziologe Thomas Pogge von der Yale-Universität (USA). Die industrialisierte Welt »sauge« die Entwicklungsländer aus durch Protektionismus, Steuerhinterziehung multinationaler Konzerne oder die Zusammenarbeit mit Machthabern in anderen Ländern zur Ausbeutung von Ressourcen. Würden diese Ungleichheiten abgebaut, wäre auch keine Entwicklungshilfe mehr nötig, sagte Pogge.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal