Alle zusammen

Jenny Becker über Massenproteste an Werktagen

  • Lesedauer: 2 Min.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Lehrer, Schüler und Eltern zusammentun, um gegen die Zustände an Berliner Schulen vorzugehen. Das Bündnis ist sinnvoll, denn bekanntlich lässt sich gemeinsam mehr bewegen. Durch den Zusammenschluss sollen mehr Menschen mobilisiert und ein deutlicheres Zeichen gesetzt werden. »Wir wollen den Druck auf die Politik erhöhen«, hieß es am Dienstag auf der Pressekonferenz von allen Seiten. Brandbriefe, Unterschriftenaktionen, Demonstrationen – das alles habe bisher nichts genützt, teilten die einzelnen Organisationen enttäuscht mit. Nun erhofft man sich »eine neue Qualität« der Bildungsproteste.

Hinderlich dürfte dabei die Terminwahl sein. Mitten in der Woche und mitten am Tag werden viele Eltern nicht zur Demo kommen können. Und auch für Schüler und Lehrer ist die Teilnahme mit Hindernissen verbunden. Eine ungünstige Voraussetzung für eine breite Mobilisierung und einen beeindruckenden Auftakt des Bündnisses. Ob sich die Hoffnung erfüllt, dass die Schulen den Anlass nutzen, um über demokratische Beteiligung zu diskutieren und die Schüler auf ihr Demonstrationsrecht hinzuweisen, ist zweifelhaft. Dorit Schneider von der Initiative »Gymnasien in Sorge«, die zu dem Bündnis gehört, berichtete, dass die für Donnerstag geplanten Kurzlehrpläne an einigen Gymnasien nicht genehmigt wurden. Doch vielleicht ist gerade das für Schüler und Lehrer zusätzlicher Ansporn.

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