Weitere Wahlkrise in Afghanistan

  • Lesedauer: 1 Min.

Kabul (epd/ND). Afghanistan steht vor einer schweren politischen Krise: Ein Sondergericht erklärte am Donnerstag Ergebnisse der Parlamentswahl vom September 2010 wegen Betrugs in großer Zahl für ungültig. Das Votum war von Anfang an von Manipulationsvorwürfen überschattet. Präsident Hamid Karsai und Parlamentsabgeordnete hatten sich einen monatelangen Streit um die Rechtsmäßigkeit der Wahl geliefert.

Das von Karsai bestellte Gericht annullierte die Ergebnisse in 33 von 34 Provinzen. Mindestens 62 von 249 Parlamentariern sollen ihr Mandat verlieren. Die Volksvertretung lehnt diese Entscheidung jedoch als verfassungswidrig ab. Damit droht Afghanistan eine politische Hängepartie.

Unabhängige Wahlbeobachter hatten schon am Wahltag am 18. September vergangenen Jahres von systematischem Betrug an den Wahlurnen, Stimmenkauf, Einschüchterung der Wähler und der massenhaften Nutzung gefälschter Wahlzettel berichtet.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal