Bauern kritisieren »Landfraß«

  • Lesedauer: 1 Min.

Koblenz (dpa/ND). Die deutschen Bauern machen Front gegen einen enormen »Landfraß«, den die Energiewende noch verschärfen könnte. »Jetzt muss es oberste Priorität sein, alle unsere Hektare in der Produktion zu halten«, forderte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner am Freitag beim Bauerntag in Koblenz. Für jeden Quadratmeter, der zubetoniert werde, müsse an anderer Stelle einer entsiegelt werden. Schon bisher würden in Deutschland am Tag etwa 100 Hektar Agrarfläche überbaut. Die Branche fürchtet, dass durch neue Stromtrassen und mehr Biomasse Flächen für Nahrungsmittel und Tierhaltung verloren gehen.

Erste Aufgabe der Bauern »ist und bleibt die Nahrungsmittelproduktion«, sagte Sonnleitner. »Es geht nicht an, dass einerseits die erneuerbaren Energien einschließlich der Bioenergie massiv ausgebaut werden sollen und andererseits für neue Stromtrassen, Windanlagen, Gaskavernen und Pumpspeicher immer mehr produktive Ackerflächen zu Biotopen umgewandelt werden.«

Sonnleitner zeigte sich auf dem Bauerntag gewohnt leidenschaftlich, gleichwohl er seinen Rücktritt als Bauernpräsident verkündete. Im Sommer 2012 will er nicht noch einmal für das Amt des Bauernpräsidenten kandidieren, das er jetzt seit 14 Jahren innehat. Und auch als Bayerischer Bauernpräsident soll nach dann 21 Jahren Schluss sein. Den Funktionär zieht es zurück auf seinen Hof in Bayern.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal