Die Zeichen stehen auf Streik
Urabstimmung bei Zeitungsredakteuren
Berlin (AFP/ND). In der Tarifrunde für die bundesweit etwa 14 000 Redakteure an Tageszeitungen haben auch die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen für unbefristete Streiks gestimmt. Bei einer Urabstimmung votierten nach den Kollegen in Baden-Württemberg nun auch 98,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder in Nordrhein-Westfalen für einen Arbeitskampf, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Freitag in Berlin mitteilte. Ver.di hatte zu regional gestaffelten Urabstimmungen aufgerufen, um damit mehr Druck auf die Arbeitgeber zu machen.
Die Redakteure wehren sich gegen den von den Verlegern geforderten Abbau von Tarifrechten und fordern vier Prozent mehr Gehalt. Die Arbeitgeber beharren dagegen nach Angaben von ver.di unverändert auf ihren Forderungen nach Verschlechterungen der tariflichen Regelungen und einer Spaltung der Redaktionen durch ein wesentlich niedrigeres »Tarifwerk II« für Berufseinsteiger.
»Mit den Urabstimmungsergebnissen aus den zwei großen Flächenländern demonstrieren die Kolleginnen und Kollegen ihre Entschlossenheit, für ihre Tarifverträge und gleichermaßen faire Bedingungen auch für die künftige Journalistengeneration zu kämpfen«, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. »Die Zeitungslandschaft braucht guten Journalismus. Den gibt es nur bei attraktiven Arbeitsbedingungen für die Journalisten und Journalistinnen in den Verlagen.«
Am Mittwoch soll die Urabstimmung in Bayern beginnen. Deren Ergebnis wird für kommenden Freitag erwartet.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.