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Unentschuldbar

Fehler des Leichtathletik-Verbands verhindert WM-Start der Geherin Sabine Krantz

  • Gerd Holzbach, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine peinliche Panne hat die Nominierung von vorerst 64 deutschen Athleten für die Leichtathletik-WM vom 27. August bis 4. September im südkoreanischen Daegu überschattet. Am Sonntag noch hatte Geherin Sabine Krantz bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel mit ihrer Jahresweltbestzeit über 5 Kilometer ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Start bei den Welttitelkämpfen über 20 Kilometer scheint trotz erfüllter Norm nun nicht mehr möglich.

Die 20-km-Qualifikationszeit der Wattenscheiderin von 1:31:07 Stunden, erzielt bei der Straßen-DM am 11. Juni in Erfurt, wird nach derzeitiger Lage nicht gewertet. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte es versäumt, die Veranstaltung bis 31. Dezember 2010 beim Weltverband IAAF anzumelden. Drei internationale Kampfrichter wären nötig gewesen, um die Leistungen auch WM-reif zu machen. »Ich kann mich nur im Namen des Verbandes entschuldigen«, erklärte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen zum Fall der 30-Jährigen, die nach der Geburt ihres Kindes ein erfolgreiches Comeback gestartet hatte. Kurschilgen versprach noch, man werde bei der IAAF »alle Wege und Möglichkeiten angehen«.

»Unfassbar, unentschuldbar, ein Drama«, meinte Wattenscheids Manager Michael Huke: »Die IAAF wird sich auf nichts mehr einlassen.« Zudem gäbe es auch keinen Wettkampf mehr, um die Norm nachzuholen. Sabine Krantz meinte zu ihrem Drama: »Ich bin in Erfurt angetreten, nachdem ich gerade meine Salmonellenvergiftung überstanden hatte. Hätte ich dort nicht die Norm gepackt, wäre ich zwei Wochen später in Dublin angetreten. Es ist hart, jetzt nichts machen zu können. Dabei käme die WM zum richtigen Zeitpunkt. Ich bin gut drauf.« Krantz, auf Platz 14 der »bereinigten« Weltrangliste 2011 (drei Athletinnen pro Nation), war 2006 EM-Sechste und 2007 WM-Achte und hält in 1:27:56 Stunden auch den deutschen Rekord über die 20 Kilometer.

Die Zahl der Nominierten (33 Männer, 31 Frauen) wird sich bis zum IAAF-Meldeschluss am 14. August noch erhöhen. »Wir haben zunächst alle Athletinnen mit A-Norm nominiert. Ferner wurden unter Vorbehalt Athleten und Athletinnen mit B-Norm ins WM-Team berufen, die die A-Norm erfüllt haben, aber bei der DM nicht am Start waren«, so Kurschilgen.

2009 bei der letzten WM in Berlin hatten 92 DLV-Atheten zweimal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze gewonnen.

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