Protest bei Verhandlung gegen Atomkraftgegner

Prozess auf unbestimmte Zeit ausgesetzt

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Potsdam (dpa/ND). Weil sie vor drei Jahren einen Castor-Transport behindert haben sollen, standen vier Mitglieder der Umweltorganisation Robin Wood am Montag vor Gericht. Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Potsdam platzte jedoch nach wenigen Stunden – zumindest vorläufig. Zuvor hatten Atomkraftgegner lautstark vor dem Justizzentrum gegen die Verhandlung protestiert: Mit Trommeln, Plakaten und Kletteraktionen am Fahnenmast vor dem Eingang verliehen etwa 30 Umweltschützer ihrem Ärger Ausdruck.

Die Behörden werfen den 26- bis 31-jährigen Angeklagten vor, 2008 an einer Brücke Plakate angebracht und sich dann über der Bahnstrecke abgeseilt zu haben. Die Weiterfahrt des Zuges verzögerte sich dadurch um etwa fünf Stunden. Die Atomkraftgegner sollten 500 Euro Bußgeld zahlen. Weil sie diese Bestrafung nicht akzeptierten, steht nun ein Prozess an.

Diesen nutzen die Atomkraftgegner am Montag zum Protest – und störten damit auch die Verhandlung immer wieder: Lauter Gesang auf den Fluren und Rangeleien mit Justizbeamten sorgten für Unterbrechungen. Schließlich setzte Richterin Reinhilde Ahle den Prozess ganz aus. Hintergrund waren Anträge der Angeklagten, um mehr Zeit für die Akteneinsicht zu erhalten. Zuvor waren ihre Verteidiger benannt worden. Wann ein neuer Anlauf für den Prozess startet, war zunächst unklar.

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