Appell von Stéphane Hessel

Kunstfest Weimar

  • Lesedauer: 2 Min.

Alter trifft Jugend: Das Konzert »Gedächtnis Buchenwald« hat zum Auftakt des Kunstfestes Weimar mit dem 93 Jahre alten Redner Stéphane Hessel und jungen Musikern aus Deutschland und Israel Aufmerksamkeit erregt. Hessel, Résistance-Kämpfer und Überlebender der KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora, rief zum Engagement auf, um die Probleme der Menschheit gemeinsam zu lösen. In Ländern weltweit, auch in Israel und im Nahen Osten, veränderten sich derzeit die Kräfteverhältnisse. Die Kraft des Kapitals sei jedoch noch ungebrochen, mahnte er. Das Kunstfest unter Leitung von Nike Wagner erinnert alljährlich zu Beginn an die 56 000 Toten des Lagers. Von 1937 bis 1945 hatten die Nazis rund 250 000 Menschen aus ganz Europa in das KZ verschleppt.

Das neu gegründete Young Philharmonics Orchestra Jerusalem-Weimar unter Leitung des 27 Jahre alten Dirigenten David Afkham führte Werke von Johannes Brahms, Karl Amadeus Hartmann und Viktor Ullmann auf. Der Jude Ullmann hatte 1944 kurz vor seinem Abtransport ins Vernichtungslager Auschwitz im Ghetto Theresienstadt den Sonatensatz »Thema, Variationen und Fuge über ein hebräisches Volkslied« geschrieben. In das Stück flocht er Motive aus einer Hymne der Prager Partisanen im Kampf gegen die Nazis sowie Bachs Choral »Eine feste Burg ist unser Gott« ein: Für die Musiker ist es trotz aller Tragik ein Zeichen der Hoffnung.

Im Mittelpunkt des Kunstfestes steht bis zum 11. September der Musiker Franz Liszt, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird. dpa

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