- Kommentare
- Einwurf
Wahltaktik Fußball
Silvio Berlusconi ist derzeit nicht sehr beliebt bei seinen Landsleuten, das zeigten jüngste Wahlniederlagen. Doch der umtriebige Ministerpräsident Italiens hat noch immer einen Weg aus dem Schlamassel gefunden, der seine Anhänger wieder an die Wahlurnen trieb. Der nächste Versuch kam nun getarnt daher, denn Berlusconis Absage an die geplante Reichenabgabe fand eigentlich keinen Zuspruch in der Bevölkerung – mit Ausnahme des reichen Teils, versteht sich.
Doch Berlusconi ist Taktiker. Er verhalf nicht nur gut betuchten Partyfreunden zum Erhalt ihrer Kontosalden, sondern auch den vielen Fußballfans zum Start ihrer Serie A. Mit dem Wegfall der Steuer erledigte sich nebenbei auch der Hauptstreitpunkt zwischen Vereinsbossen und Spielern, wer dieses Geld bezahlen solle. So steht einem Ende des Streiks kaum noch etwas entgegen.
Berlusconi hat sich mal wieder der römischen Regierungsweisheit von »Brot und Spielen« bedient. Man wird sehen, ob sie sich erneut bewährt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.