»Rasche« Ermittlungen

Kommentar von René Heilig

  • Lesedauer: 1 Min.

Die EU-Polizei- und Justizmission in Kosovo (EULEX) soll Ermittlungen zum mutmaßlichen illegalen Organhandel in der inzwischen abgefallenen serbischen Provinz aufnehmen. Eine spezielle Arbeitsgruppe sei »bereits« gebildet und soll im September ihre Arbeit aufnehmen, sagte der Chef der UN-Mission, Farid Zarid, dieser Tage im UN-Sicherheitsrat.

Dieses »Tempo« ist selbst für Europa-Behörden extrem langsam. Detaillierte Vorwürfe gibt es bereits seit mindestens sechs Jahren. Zeugen sagten aus, benannten Opfer, Täter, Tatorte. Und vieles ist schon nachzulesen in Büchern. Beispielsweise berichtet die nicht gerade als Serbenfreundin zu betrachtende frühere UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte über abscheuliche Taten der kosovarischen Befreiungsarmee UCK. Zwischen 1998 und 2000 sollen die mafiosen Fußtruppen der NATO im Norden Kosovos hunderte Gefangene unmenschlich gequält, ausgenommen und entsorgt haben. Deren Organe wurden via Albanien auf dem internationalen Schwarzmarkt verkauft. Laut einem von Dick Marty für den Europarat erstellten Bericht war der aktuelle kosovarische Regierungschef Hashim Thaci als Chef der UCK-Gruppe Drenica in diese Verbrechen verwickelt. Was geschieht, wenn EULEX bestätigt, dass der beste Freund des Westens nur ein gewissenloser Verbrecher ist? Was schon? Nichts!

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