Medizinischer Notstand im libyschen Sirte

Großangriff auf Gaddafis Heimatstadt befürchtet

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In der seit Wochen umkämpften Heimatstadt des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi spitzt sich die Lage zu.
Sirte (AFP/nd). In Sirte müssen nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zahlreiche Menschen mangels medizinischer Versorgung sterben. IKRK-Teamchef Hichem Chadraui beschrieb die Lage als »schrecklich«. Bei Kämpfen zwischen Gaddafi-Anhängern und Soldaten der neuen Führung seien mehrere Geschosse im Krankenhaus der Stadt eingeschlagen.
Muad Ben Sasi, Chefarzt eines Feldhospitals westlich von Sirte, berichtete derweil, die Militärchefs der neuen libyschen Führung planten einen Großangriff auf die Stadt. Nach eigenen Angaben eroberten die Truppen des Nationalen Übergangsrats bis Montag bereits weite Teile von Gaddafis mutmaßlichem Geburtsort Kasr Abu Hadi 20 Kilometer südlich von Sirte. Bewohner klagten, wegen der Kämpfe sei die Versorgung mit Wasser, Medikamenten und Strom zusammengebrochen.

NATO-Experten sorgen sich laut »Spiegel Online« um den Verbleib tausender Boden-Luft-Raketen aus Lagern der libyschen Armee. Der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Giampaolo di Paolo, habe vor möglichen Terroranschlägen auf die Zivilluftfahrt mit den verschwundenen Raketen gewarnt. Die Allianz habe trotz Luftüberwachung und Geheimdiensttätigkeit jede Spur von den Waffen verloren.

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