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Satyagraha
GANDHI
Gegen das von Krieg, Völkermord und Gewalt geprägte Bild des 20. Jahrhunderts bildet die von Mohandas Karamchand Gandhi (1869-1948) propagierte und gelebte politische Grundhaltung Satyagraha (»Triumph der Wahrheit«) ein verblüffend wirksames Kontrastprogramm. »Mahatma«, die Große Seele, wie er genannt wurde, war nicht nur ein erfolgreicher Agitator der Gewaltlosigkeit im Kampf um die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialherrschaft. Er hat auch ein umfangreiches Werk hinterlassen. Eine repräsentative Auswahl liegt jetzt zu großen Teilen erstmalig in deutscher Übersetzung vor.
Der erste der fünf schön gestalteten Leinenbände enthält eine »Autobiografie«. Es handelt sich um die eigene Entwicklung kritisch reflektierende »Artikel über meine Experimente mit der Wahrheit« bis Mitte der 1920er Jahre. »Mein Leben ist von da an so öffentlich gewesen, dass es kaum etwas gibt, was nicht allgemein bekannt ist«, begründete Gandhi. Der zweite Band der Göttinger Werkausgabe enthält Artikel, die der Jurist in Südafrika schrieb, als er seine Satyagraha begründete.
Gandhi war ein tiefreligiöser Hindu. Davon legen die im dritten Band gebündelten Beiträge zu Religion und Moral sowie seine 1930 im Yeravda-Zentralgefängnis geschriebenen Briefe Zeugnis ab. Der vierte Band vereint wichtige Reden und programmatische Texte. Aus der umfangreichen Korrespondenz Gandhis mit Persönlichkeiten in aller Welt offeriert der fünfte Band eine Auswahl. Man kann sich die Qual der Wahl hier vorstellen.
M. K. Gandhi: Ausgewählte Werke. 5 Bde. A. d. Engl. v. Brigitte Luchesi und Wolfgang Sternstein. Wallstein. 3200 S., geb., 59,90 €.
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