Füchse scheitern an der Weltauswahl
Handball: 33:37 zu Hause gegen Atlético Madrid
Es ist etwas mehr als zwei Jahre her, als der aufstrebenden Handball-Bundesligist Füchse Berlin seinen Fans zum Saisonauftakt etwas ganz Besonderes präsentierte: ein Spiel gegen Ciudad Real, den frisch gekürten Champions-League-Sieger. Am spanischen Spitzenklub, der nach dem Umzug in die Hauptstadt seit Sommer unter dem Namen Atlético Madrid aufläuft, kann man die rasche Entwicklung ablesen, die die Berliner seitdem genommen haben.
Am Sonntag trafen sie vor 8683 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle auf denselben Gegner - zum Spitzenspiel der bis dahin ungeschlagenen Teams der Gruppe B in der Champions League und zogen mit 33:37 den Kürzeren.
Die Machtverhältnisse hatte Füchse-Manager Bob Hanning schon vor dem Spiel gegen »die Weltauswahl mit gelernten Champions-League-Siegern« zurecht gerückt, um seinem Team den Druck zu nehmen. Ein Sieg sei eine Sensation. Nach ersten Halbzeit lag der noch im Bereich des Möglichen. Ein überragender Silvio Heinevetter im Tor hielt mit acht Paraden, darunter ein Siebenmeter, die Füchse immer wieder im Spiel. Und vorn traf der gut aufgelegte Spielmacher Bartlomiej Jaszka gegen die offensiv verteidigenden Spanier sechsmal.
Dass Atlético dennoch mit einem 2-Tore-Vorsprung in die Pause ging, lag zum einen an einigen leichten Ballverlusten und Fehlwürfen der Berliner - und an der Klasse der Gäste. Madrids Trainer Talant Duschebajew wechselte viel. Doch egal, wen er aufs Feld schickte, Spielfluss und Qualität blieben ungebrochen hoch. Dank der vielen internationalen Erfahrung im Kader blieben die Spanier jederzeit Herr der Lage.
Zwar hatten sich die Füchse für den zweiten Durchgang viel vorgenommen, doch den Gastgebern schwanden mehr und mehr die Kräfte. Die Aktionen wurden ungenauer. Atlético knüpfte dagegen an die zuletzt in der Liga gezeigten Leistungen an und distanzierte die Füchse beim Stand von 22:29 (46.). Danach kamen die Berliner bis auf drei Tore heran. Am Ende waren es vier.
Trotz der Niederlage meinte Rechtsaußen Markus Richwien; »Mit der Leistung können wir zufrieden sein.« Denn als Gruppendritter hinter Madrid und Veszprém können die Füchse ihr Ziel noch erreichen - das Achtelfinale.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.