Raus aus dem Abseits

FIFA will Regeln entschärfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Die von Franz Beckenbauer geleitete Task Force des Fußball-Weltverbandes FIFA hat sich für eine Vereinfachung der Abseitsregelung ausgesprochen und die Abschaffung der Dreifachbestrafung empfohlen. »Die derzeitige Abseitsregel mit aktivem und passivem Abseits ist zu kompliziert. Wir sollten das einfacher gestalten«, erklärte Beckenbauer am Dienstag nach einer Sitzung in Zürich Man habe schon einige Male an der Regel herumgedoktert und sie dabei nur noch unverständlicher gemacht. »Der Fußball ist einfach, mit einfachen Regeln, dahin sollte man wieder zurückkommen.«

Er beauftragte die Kommissionsmitglieder, bis zur nächsten Sitzung Vorschläge für eine klare und verständliche Regelung zu erarbeiten. »Im Prinzip sind wir uns einig, aber wir brauchen nun die genaue Definition.« Diese werde den Regelhütern des Fußballs bis zu deren Meeting im März 2012 präsentiert werden. Diese sollen dann auch eine Regeländerung bei Fouls im Strafraum absegnen. Nur das International Football Association Board (IFAB) kann Regeländerungen beschließen.

Die Kommission einigte sich am Dienstag zudem darauf, dass die Bestrafung bei Foulspielen im Strafraum mit Elfmeter, Roter Karte und einer Sperre für den Sünder zu hart sei. Sie soll künftig nur bei absichtlichem Handspiel auf der Torlinie oder einem brutalen Foul gelten. »Ansonsten genügen eine Gelbe Karte und Strafstoß«, meinte Beckenbauer.

Die Task Force, die zum zweiten Mal zusammentraf, behandelte aber auch andere Themen. Eine große Rolle spielte das Fair Play. »Wir haben diskutiert, wie man sich in der Zukunft besser zu benehmen hat. Denn es war grauenhaft, was wir im letzten Jahr gesehen haben, unter anderem beim wichtigsten Spiel überhaupt, dem WM-Finale zwischen Spanien und den Niederlanden in Südafrika. Wie sich beide Mannschaften dort in der ersten Halbzeit benommen haben, war eine Katastrophe«, sagte Beckenbauer. dpa/SID

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -