Panik in Frankfurt und Berlin

Börsensturz wegen Athener Referendum

  • Lesedauer: 1 Min.

»Schwer erschüttert«, melden die Nachrichtenagenturen am Dienstagnachmittag, hat die Deutsche Börse in Frankfurt auf die Ankündigung einer griechischen Volksabstimmung über das neuerliche Sparpaket reagiert. Der deutsche Leitindex Dax stürzte um mehr als sechs Prozent auf 5762 Punkte ab. Es ist der gravierendste Absturz seit dem Herbst 2008.

Dass Athen den Bürger entscheiden lassen will, stieß vor allem Abgeordneten der CDU sauer auf. Griechenland dürfe nicht die gegenüber den Geldgebern gemachten Zugeständnisse »unter den Vorbehalt einer Abstimmung« stellen, meint etwa der CDU-Finanzexperte Klaus-Peter Flosbach. Der Unions-Haushaltsexperte Norbert Barthle hieb in der »Stuttgarter Zeitung« in die gleiche Kerbe: Nun werde es schwieriger, mit den Banken über den Schuldenschnitt zu verhandeln.

Mehr Respekt für die Demokratie zeigten verschiedene Oppositionspolitiker. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sprach von einem Zeichen politischen Mutes, der LINKE-MdB Andrej Hunko signalisierte »völliges Unverständnis« für jegliche Invektiven gegen die demokratische Entscheidungsfindung der Griechen. Linksparteichef Klaus Ernst diagnostizierte die »Unvereinbarkeit« von Demokratie und Finanzmarktkapitalismus. Und LINKE-Wirtschaftsexpertin Sahra Wagenknecht sieht den »mit Milliardengeschenken erbettelten« Schuldenschnitt bereits gescheitert: Merkel stehe »schutzlos im Trommelfeuer der Finanzmärkte«, so Wagenknecht. vs

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -