Stichwahl in Lübeck
OB-Kandidat der LINKEN erhielt nur 3,6 Prozent
Lübeck (nd - Hanisch). Bei den dritten Bürgermeister-Direktwahlen in Lübeck am Sonntag bekam Amtsinhaber Bernd Saxe (SPD) klar die meisten Stimmen. Da er jedoch nicht die absolute Mehrheit erreichte, muss er sich am 20. November noch einer Stichwahl stellen. Kontrahentin ist dort die CDU-Kandidatin Alexandra Dinges-Dierig (CDU). Damit wiederholt sich wohl das Szenario von 2005, als Saxe, der den Bürgermeistersessel bereits seit elf Jahren besetzt, in einer Stichwahl den CDU-Vertreter Michael Koch aus dem Rennen warf.
Diesmal verbuchte Saxe beim ersten Urnengang 42,1 Prozent der Stimmen. Die ehemalige Hamburger Schulsenatorin Dinges-Dierig brachte es auf 28 Prozent. Auf Thorsten Fürter, Landtagsabgeordneter der Grünen, entfielen 19,4 Prozent. Mit dem parteilosen Taxiunternehmer Harald Klix - er erhielt 3,9 Prozent - hat sogar der bei Wahlkampfveranstaltungen blasseste Kandidat noch den LINKEN-Vertreter Jens Schulz (3,6 Prozent) übertrumpft. Der ehemalige Stadtsprecher Matthias Erz schaffte 3,2 Prozent.
Bei der LINKEN, die einen engagierten Wahlkampf geführt hat, herrschte gestern Katerstimmung. Bei der Bundestagswahl 2009 hatte die Partei bei den Erststimmen 9,1 Prozent erhalten, bei den Zweitstimmen sogar 9,9 Prozent. In Schleswig-Holstein hat die LINKE in Lübeck zwar die meisten Mitglieder, doch gilt es künftig, das große Potenzial der Nichtwähler besser zu aktivieren: Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 38,2 Prozent. Ob die LINKE nun für den 20. November eine Wahlempfehlung ausspricht, darüber wird in den nächsten Tagen entschieden.
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