Vizemeister vorgeführt

Berlin Volleys verlieren 0:3 gegen Haching

  • Lesedauer: 2 Min.

In der Volleyball-Bundesliga der Männer reißen die Turbulenzen auch am jüngsten Spieltag nicht ab. Düren, ambitioniert auf die Play-offs der besten acht, scheiterte zu Hause am VC Gotha mit 0:3. Für den Aufsteiger von 2010 war es der zweite Sieg in dieser Saison nach dem spektakulären 3:2-Heimerfolg über den deutschen Serienmeister Friedrichshafen. Der wiederum schrammte mit dem 3:2 in Moers knapp an seiner dritten Saisonpleite vorbei.

Zu den Überraschungen zählt auch, wie Pokalsieger Generali Haching beim 3:0-Auswärtssieg den in dieser Saison personell enorm verstärkten deutschen Vizemeister Berlin Recycling Volleys geradezu vorführte. Beim Gipfeltreffen des Zweiten gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Bayern hatte der Gastgeber vor 3780 Zuschauern in der Schmeling-Halle nicht die Spur einer Chance, wie die Satzstände 18:25, 19:25, 14:25 verdeutlichen.

Auf beiden Seiten hatte man das Problem einer einmonatigen Spielpause zu verkraften, weil etliche Akteure mit ihren Nationalmannschaften in der Vorolympiaqualifikation am Ball waren. Hachings Kapitän Max Günthör war daher auch erstaunt über das 3:0: »Bei uns waren zuletzt fünf Leute mit ihren Auswahlteams unterwegs. Deshalb hätte ich nicht erwartet, dass wir die Berliner so klar beherrschen. Wir waren taktisch hervorragend eingestellt und haben mit unserem Block den Gegner zur Verzweiflung gebracht.«

Bei den Berlinern wird man nach der zweiten Saisonniederlage einige Zeit brauchen, um die Wunden zu lecken. Trainer Mark Lebedew fand jedenfalls keine Erklärung für den desolaten Auftritt: »Wir hatten zwar erst wieder seit Wochenbeginn den kompletten Kader im Training zusammen, aber dort boten alle eine Leistung, wie ich sie in dieser Saison noch nicht erlebt habe. Und nun dieser Einbruch!« Manager Kaweh Niroomand hielt sich dagegen mit deutlichen Worten nicht zurück: »Die Niederlage ist ein Problem der Psyche. Jeder stand neben sich. Nun ist die Frage: Wie schaffen wir es, aus diesem Haufen eine Mannschaft zu formieren?«

Damit verwies er auf die kommende Spiele: am Sonntag Heimspiel gegen Netzhoppers Königs Wusterhausen, drei Tage später auswärts gegen Friedrichshafen, am 10. Dezember Pokal-Viertelfinale bei Haching und am 13. Dezember das schwere Europacup-Heimspiel gegen Istanbul BBSK. Die auf die Finals in Meisterschaft und Pokal fixierten Berliner müssen aufpassen, nicht von einer Ernüchterung in die nächste zu taumeln.

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