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Sonja Vogel fürchtet sich vor Neuvermietungen

  • Lesedauer: 1 Min.

5,48 Euro kalt kostet bei Neuvermietungen der Quadratmeter Berliner Wohnraum. Durchschnittlich. Vier Prozent mehr als 2009. Der größte Wohnungsbauverband Berlins, BBU, nennt dies »moderate Erhöhung«. Und es scheint zunächst moderat. Schaut man genauer hin, werden die Zahlen happiger: In Kreuzberg zahlt man sechs Euro. Auch in der Bergmannstraße? Im Gräfekiez? Immer mehr Straßenzüge werden zur Tabuzone für Einkommensschwache.

Und die hohe Zahl der ALG-II-Haushalte im Zentrum ist laut BBU ein Beweis für ausreichend bezahlbaren Wohnraum? Andersherum wird ein Schuh draus. Um sich im Kiez zu halten, benötigen die Bewohnerinnen und Bewohner Zuschüsse vom Staat. Und zwar für die Miete Wohngeld, Grundsicherung, ALG II. Allein 2011 wurden doppelt so viele Aufforderungen zur Senkung der Unterkunftskosten verschickt wie im Jahr zuvor. Wer ausziehen muss, findet sich außerhalb des S-Bahnrings wieder. Was stand noch im letzten Jahresbericht des BBU? An nichts mangelt es Berlin so sehr wie an kleinen günstigen Wohnungen.

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