Gegen Gentechnik
Proteste vor Aktionärsversammlung von KWS Saat
Einbeck (nd-Paul). Mehr als 100 Umweltschützer haben am Sitz des Saatgutproduzenten KWS Saat AG in Einbeck gegen Gentechnik protestiert. Zu der Aktion aufgerufen hatten das Bündnis »junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft« (jAbL) und die Initiative »Witzenhäuser Agrar-Studierende, Landwirte und Gärtner für eine gentechnikfreie Landwirtschaft«. Die Demonstranten versperrten vor Beginn der Aktionärsversammlung durch eine Sitzblockade vorübergehend den Zugang zum Haupttor. An einer Kundgebung beteiligten sich auch mehrere Landwirte mit ihren Traktoren und eine Sambagruppe.
Die KWS führt seit Jahren Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durch, die resistent gegen Herbizide sein sollen. Kritiker befürchten, dass sich das gentechnisch veränderte Saatgut mit anderen Pflanzen vermischen könnte. KWS-Vorstand Philip von dem Busche sagte vor der Hauptversammlung, die Vermarktung gentechnisch veränderten Saatguts sei in Deutschland kein Thema, und kritisierte, Freilandversuche seien fast unmöglich. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn um 42 Prozent auf mehr als 116 Millionen Euro steigern können. Die KWS ist der viertgrößte Saatgutproduzent weltweit. Verkaufsschlager sind nach wie vor Mais und Zuckerrüben. Ein Viertel des Umsatzes macht das Unternehmen in Deutschland, 30 Prozent in den USA - dort fast ausschließlich mit gentechnisch veränderten Sorten.
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